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Rechtenbach im Spessart

Portrait - Steinernes Haus

Das Steinerne Haus liegt in der Nähe der alten Rechtenbacher Landstraße, die als Höhenweg über den Schanzkopf führt.

Steinernes Haus

© OpenStreetMap-Mitwirkende

"Steinernes Haus" O von Rechtenbach

Riesige Sandsteinfelsen und –platten liegen gegeneinander verschoben so über- und nebeneinander, daß sie einen großen Innenraum bilden. Die zimmerähnliche Höhlung bietet etwa 20 Personen Platz. An den ockerfarbenen Wänden erkennt man Ritzungen und Gravuren. Die älteste Ritzung stammt von 1760. Asche und verkohlte Holzreste zeigen, daß sich immer wieder Leute darin aufhielten.

Steinernes HausSteinernes Haus

Wie das Steinerne Haus entstanden ist, ist nicht nachvollziehbar. Es ist ein zufälliges Ergebnis der Natur. Tektonische Bewegungen in der Erdkruste und witterungsbedingte Vorgänge dürften zusammengewirkt haben. Weil rund um das Steinerne Haus offensichtlich alle verwertbaren Felssandsteinplatten abtransportiert wurden, liegt der Verdacht nahe, daß frühere Generationen diese natürliche Höhle als Schutzraum für Waldarbeiter, Wanderer, Beerensammler, Jäger und Förster erhalten haben. Sicher war dieser Raum auch Zufluchtsort in Kriegs- und Krisenzeiten.
 
Im "Lohrer Anzeiger" vom 01.06.1917 war zu lesen, dass Kaspar Vater, der damals im Alter von 84 Jahren starb, sein Leben lang Schweine gehütet hat. Als Kind wohnte er mit seinen Eltern im Steinernen Haus. Sein Vater betrieb das Schuhflickerhandwerk. Sie lebten unter der Armutsgrenze.


Im Umweltkatalog Bayern als Geotop 677G001 geführt, genießt es den Schutzstatus Naturdenkmal.
 
Ehem. Sandsteinbruch "Steinernes Haus"
Geotop-Nummer: 677G001
Objekt-ID: 6023GT000002
Bayerisches Bodeninformationssystem
Stand: 06.05.2020
 
Objektlage und -größe

Gemeinde:Rechtenbach
Landkreis/Stadt:Main-Spessart
Topographische Karte (TK25):6023 Lohr a.Main
Geländehöhe:410m NN
Größe (Länge x Breite):200 x 40 m
Fläche:8.000 m²
Geologische Raumeinheit:Spessart

Kurzbeschreibung des Geotops Bei dem ehemaligen Sandsteinabbau wurde viel Abraum in Hügeln um den Bruch gelagert. An der Hangkante sind große Felssandsteinplatten freigestellt, die deutliche Schrägschichtungskörper aufweisen. Unter den Blöcken wurde das Lockermaterial ausgeräumt und ein Hohlraum erweitert, davor liegen Reste einer Plattform bzw. Buntwehr. Diese "Unterkunft" dürfte von Steinbrucharbeitern bzw. Köhlern genutzt worden sein.

Beschreibung des Geotops

Aufschlussart:Steinbruch
Erreichbarkeit:zugänglich
Zustand/Nutzung:zugewachsen

Bewertung des Geotops
Stand: November 2020
Bedeutung

Allgemein geowissenschaftlich:bedeutend
Regionalgeologisch:lokal bedeutend
Öffentlich:heimatkundlich/touristisch bedeutend

Zustand und Häufigkeit

Erhaltungszustand:nicht beeinträchtigt
Vergleichbare Geotope in der Region:selten (weniger als 5 vergleichbare Geotope)
Regionen mit gleichartigen Geotopen:selten (nur in einer geol. Region)

Geowissenschaftlicher Wert

Einstufung*:wertvoll
* mögliche Einstufungen sind: geringwertig, bedeutend, wertvoll, besonders wertvoll

Herausgeber:
Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU)
Bürgermeister-Ulrich-Straße 160
86177 Augsburg
Telefon: 0821 9071-0
Telefax: 0821 9071-5556
Postanschrift:
Bayerisches Landesamt für Umwelt
86179 Augsburg
 
E-Mail: poststelle@lfu.bayern.de
Internet: www.lfu.bayern.de
Bayerisches Landesamt für Umwelt, Geotop Ehem.­Sandsteinbruch "Steinernes Haus"



 
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