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Rechtenbach im Spessart

Portrait - Johann Wenzel

Familie Johann Wenzel, Gründer der Glashütte in Rechtenbach

Ruppertshütten verdankt seine Entstehung Glasmachern, die seit 1502 in der Gegend nachweisbar sind.

Im Jahr 1546 verlieh Graf Philipp III. von Rieneck die "Rauppetshütte" an die vier Gebrüder Wenzel auf 10 Jahre. Am 12.11.1553 wurde dann die Hütte erneut verliehen und zwar an drei Gebrüder und zwei Vettern Wenzel. Die Glasmacher hatten Häuser und Felder.

1682 war der Hüttenmeister Johann Wenzel nach Rechtenbach berufen worden, um dort eine Glashütte zu errichten.
1691 wird in der Matrikel ein Johann Nikolaus Wenzel, Glasmacher in der Rechtenbach genannt, er dürfte ein Bruder von Johann Wenzel gewesen sein.

(Aus der "Geschichte des Landkreises Lohr" von Pfarrer Schott.)

Es gab zwei Glashütten im Reichengrund (Partenstein), die 1512 durch Hans Grimm von Lohr und Hans Goßmann von Frammersbach betrieben wurden.

Johann Wenzel Platz

Johann Wenzel Platz

 

Johann Wenzel, geb. um 1630, gest. Sept. 1696
  1652 in Braunschweig-Wolfenbüttel
  1668 am Hils und Solling (Mittelgebirge in Niedersachen)
  1686 Gründung der Weißglashütte in Rechtenbach

Ehefrau:

Ehefrau Margaretha, geb. Schwemm, heiratete im Januar 1698, Ehemann namentlich nicht bekannt.

Kinder:

Franz, geb. 17.01.1652, 1691 Gründer der Glashütte Allzunah in Thüringen am Rennsteig bei Schmiedefeld, auch Franzenshütte genannt, wurde 1785 stillgelegt.

Johann Georg, Glasmacher zu Altenfeld und Fehrenbach, Thüringen, Rennsteig, Weißglashütte im Taunus, Hohlglashütte in Bieber

Elias, war 1666 Glasergeselle, hat 1669 in Ilmenau geheiratet. Am Endteleicher Tor in Ilmenau hat er für den Herzog von Sachsen Weimar eine Glashütte gebaut und betrieb sie bis zu seinem Tod am 24.04.1679. Elias bereitete "Crystallglas" zu, das er von einem italienischen Kartäuser-Mönch erlernt hat und zwar in der kurfürstlichen Glashütte in Osnabrück. Die Hütte in Ilmenau wurde 1684 aufgelöst. Da arbeitete offenbar auch der Vater Johann Wenzel, er nahm die ab 1671 geborenen Kinder in seine Obhut.
Im Kirchenbuch der Gemeinde Nieder Beerbach im Darmstädtischen hat 1700 die Tochter des Elias, Anna Katharina, Andreas Gundelach aus Groß-Almerode bei Kassel geheiratet. Dieses Mädchen könnte beim Großvater Johann in Rechtenbach aufgewachsen und nach dem Tod Johann Wenzel über ihren Onkel Johann Georg Gundelach ins Modau- und Mordachtal gekommen sein.

Agnesa Emiliana, heiratete am 06.02.1708 in Bieber Heinrich Strecker, Sohn von Johann Heinrich Strecker (1655-1714) und Anna Magdalena Wenzel (1661-1714), Tochter von Paul Wenzel. Die Beiden sind vermutlich von Hüttenmeister Johann Heinrich Gundelach von Großalmerode nach Breitenborn, Ortsteil von Gründau im hessischen Landkreis Main-Kinzig geholt worden.
Agnesa Emiliana hatte am 07.09.1708 Zwillinge geboren: Johann (starb am 19.04.1709 mit 6 Monaten) und Anna Christina Elisabeth (gest. 19.01.1710).

Johannes, geb.08.10.1685, jüngster Sohn, geb. in Bad Homburg v.d.H., wuchs in Rechtenbach auf. Nach dem Tod des Vaters zog er mit den übrigen Familienmitgliedern nach Bieber. Ging vermutlich mit Schwester Agnesia Emiliana und Mann Heinrich Strecker nach Weibersbrunn, dann nach Breitenborn, heiratete am 22.08.1715 Anna Elisabeth, Schwester von Heinrich Strecker, zog 1715/16 nach Breitenborn zurück.

Weitere Mitglieder der Familie:

Johann Heinrich Wenzel (1651- 1726) hat als 23jähriger eine uneheliche Tochter Barbara
Johann Nikolaus Wenzel, 1678/79 Glasmacher in Breitenborn, hatte verwandtschaftliche Beziehung zur Hüttenmeisterfamilie Gundelach, Ehefrau Anna Catharina, Sohn Nikolaus in Wiesthal
Paul Wenzel, Grabstein ist in Breitenborn erhalten, hatte Tochter Anna Magdalena (1661 – 1714)
Mutter von Johann Wenzel: im Solling, Catharina Dietz
Verwandter von Wenzel: Dietz Michael/Ursula, 2 Kinder, Weibersbrunn
Dietz Johann Adam/Elisabeh Franz, Weibersbrunn
Glashüttenbesitzer Gundelach baute Haus in Stützerbach, (Allzunah), hatte Goethe 13 x zu Gast.
Johann Georg Gundelach wurde als Spiegelmeister von Homburg nach Neustadt/Dosse (1695-1698) übernommen, ist am 28.03.1698 entlassen worden, kam nach Königstein, dann nach Mordach in Hessen Darmstadt.
Anna Christina Gundelach (1664-1739), Vater Johann Heinrich Gundelach

Auszüge aus dem Buch "Die kurmainzische Spiegelmanufaktur" von Werner Loibl
Mit freundlicher Unterstützung von Christa Rosenberger



 
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