Kultur - Geschichdlich
"Früher emol …"

"Meensde nie, es wör bal Middach?"
"Geh hald e mol nüh on dem Baam wu ma Beil stäckd, do leid unnedro man Kiddel un owe im Seggele müssd ma Uhr sei!"
Die Frage wurde also mit dem Hinweis beantwortet, dass an dem Baum mit der Axt die Jacke des einen Forstarbeiters liegt, in deren Brusttasche sich seine Uhr befände. Der Angesprochene begab sich daraufhin zu besagtem Baum, holte die Uhr aus der bewussten Brusttasche und wandte sich vorwurfsvoll wieder an seinen Kollegen:
"On danne Uhr is jo gor kenn Zäche me dro!"
Woraufhin er gleichgültig zur Antwort erhielt:
"Für naus em Waald is die no lang gud!"
Die Uhrzeit abzulesen war ihm also mangels Zeiger nicht möglich, auch wenn besagte Uhr nach Meinung des Besitzers für die Arbeit im Wald noch gut genug sei. Wie die beiden es dann schafften, ihre Mittagspause pünktlich einzuhalten ist nicht überliefert.
Von Klaus Bartel
Ein Rechtenbacher stand wegen Wilderei vor dem Amtsgericht. Als ihm das Korpusdelikti - nämlich die Schlinge - vorgehalten wurde, antwortete er verlegen auf die Frage, was das denn sei - "No ja, e Dröhdle!" Diese Aussage veranlaßte jedoch nur das Publikum zu Heiterkeitsausbrüchen. Der vorsitzende Richter war weniger erbaut.
Von Klaus Bartel

Aus dem Heft "Sagen und Erzählungen aus der Gemeinde Rechtenbach"
(um die 1950)
Bei dem Heft handelt es sich um eine Gemeinschaftsarbeit aller Schüler und Schülerinnen der 7. und 8. Klasse der Volkschule Rechtenbach. Die Story "Der Sauritt" wurde damals von der 12jährigen Rita Durchholz aufgeschrieben und erzählt von Emil Durchholz, seinerzeit 50 Jahre.